Verstehen Sie den neuesten Versuch von Netflix im Bereich des interaktiven Fernsehens nicht falsch, wenn Sie ihn mit den Vorgängern vergleichen: Dieser ist definitiv nichts für Kinder.
Black Mirror: Bandersnatch ist die neueste Version interaktiver Videos von Netflix . Doch wo es bei den vorherigen Bemühungen von Netflix um animierte Geschichten für Kinder ging, geht Black Mirror mit dem neuen Format in eine düsterere, verwirrendere Richtung.
Interaktives Video fühlt sich oft wie eine Spielerei an, eine Digitalisierung der alten „Wähle dein eigenes Abenteuer“-Bücher. Es wird jedoch erwartet, dass schnelle Fortschritte in der Technologie den Weg für die Entwicklung des Formats in seine eigene Science-Fiction-ähnliche Richtung ebnen. Die bevorstehende Einführung von 5G – ultraschnelle Mobilfunkverbindungen mit hoher Bandbreite – ist ein Beispiel für eine Technologie, die auch Möglichkeiten für die Neuerfindung interaktiver Videos eröffnet (neben einer Reihe von Unsicherheiten in Bezug auf den Datenschutz ).
Die Zukunft dieses interaktiven Videos hat bereits den Hauch von Black Mirror und macht Bandersnatch zu einer passenden Wendung für Netflix.
Netflix nennt Bandersnatch seinen ersten „interaktiven Film“, was wie eine treffend subversive Art erscheint, die wörtliche Bedeutung des Wortes „Film“ noch weiter zu verdrehen. (Es war einmal etwas, das tatsächlich durch die Projektion eines Zelluloidfilms vorgeführt wurde.) Der Film dauert normalerweise etwa 90 Minuten, abhängig von den Entscheidungen, die Sie an den Verzweigungspunkten der Handlung treffen. Laut Netflix gibt es bei Bandersnatch mehr als eine Billion mögliche Varianten der Geschichte, aber das Stück hat „fünf Hauptenden“, mit denen die Zuschauer letztendlich enden können.
Über die interaktive Episode wurde erstmals im Oktober in einem Bloomberg- Bericht berichtet.
Es ist das erste interaktive Programm von Netflix, das kein Zeichentrickfilm für Kinder ist. Das Unternehmen führte letztes Jahr einfache interaktive Episoden mit Kinderspezialitäten ein, beispielsweise eine Geschichte, die auf der Dreamworks-Figur „Der gestiefelte Kater“ basiert. Der Titel lässt ein Kind auswählen, ob der Kater beispielsweise gegen einen Gott oder einen Baum kämpft, indem es eine TV-Fernbedienung wählt oder auf den Bildschirm eines Geräts tippt.
Bandersnatch behält das A-oder-B-Plot-Choice-Format bei, aber der Film verleiht ihm eine selbstreferenzielle Wendung, indem er die Geschichte um einen buchstäblichen „Wähle dein eigenes Abenteuer“-Roman herum aufbaut. Die Geschichte dreht sich um einen Videospielprogrammierer namens Stefan aus den 1980er Jahren, der versucht, ein textbasiertes Blockbuster-Computerspiel zu entwickeln, das von einem verzweigten Roman inspiriert ist, den er als Kind bekommen hat. In Black-Mirror-Manier wurde der Autor dieses Romans verrückt und enthauptete seine Frau. Also ja, nichts für Kinder.